Kundenbindung in der Friseurbranche

Tipps für mehr Kundenbindung in der Friseurbranche, um auch Krisen zu überstehen

Die Corona-Krise hat die Friseurbranche besonders hart getroffen. Starke bis sehr starke Existenznöte traten in mehr als jedem zweiten Salon auf, wie eine aktuelle Umfrage belegt. Über zwei Drittel rechneten bereits im Jahr 2020 mit deutlichen Umsatzverlusten von mindestens 30 Prozent. Schließlich fielen früh ins erste Pandemiejahr bereits zehn umsatzlose Wochen und die staatlichen Hilfen ließen vielerorts auf sich warten. Wer die Lockdowns gut überstehen wollte, musste kreativ werden und beispielsweise Notfall-Ansatz-Kits zur Abholung und Lieferung anbieten. Welche weiteren Ideen gibt es, um Kunden an sich zu binden?

Konkurrenzdruck und niedrige Löhne schon vor der Pandemie

Nicht jeder Friseursalon konnte die vorgeschriebenen Schließungen so ohne Weiteres wegstecken und so verleiteten dann auch die ersten Öffnungsschritte nur zu vorsichtigem Optimismus. Eine Garantie, dass jedes Unternehmen sicher durch die Krise kommen würde, gab es nicht. Zumal die Friseurbranche bereits vor der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen hatte – mit hohem Konkurrenzdruck und niedrigen Löhnen.

 

Mit einem Niedriglohnanteil von 92 Prozent haben die Lockdowns die Friseure besonders belastet. Angesichts der von vornherein niedrigen Löhne hat das Geld in Kurzarbeit für viele nicht gereicht, um davon leben zu können. Ähnlich wie in der Hotellerie und Gastronomie kehrten deshalb auch im Friseurhandwerk einige ihrem gelernten Beruf den Rücken und sattelten um.

 

Wer jedoch einen langen Atem und bestenfalls noch Rücklagen hatte, nutzte die Zeit, etwa für Fortbildungen oder um den Salon zu renovieren. Mit einem neuen Hygienekonzept und anderen frischen Ideen kann man so endlich wieder durchstarten. Das freut nicht nur die Friseure, sondern auch die Kundschaft, die nun wieder in die Salons strömt.

Bei den Profis ist das Haar in guten Händen

Als die Salons geschlossen waren, griffen viele selbst zur Schere oder Haarschneidemaschine. Doch nicht umsonst ist das Friseurhandwerk ein mehrjähriger Ausbildungsberuf. Das merkten viele Menschen spätestens mit der missglückten selbst geschnittenen Corona-Frisur auf dem Kopf. Dass der Schopf am Ende auch so aussieht, wie man sich das vorgestellt hat, dafür sorgt der Profi.

 

Friseure bringen die nötige Handwerkskunst und auch ein Gespür für Trends mit. In den meisten Salons gehören Fortbildungsmaßnahmen zum Kerngeschäft. Dieses Know-how können und sollten Sie ruhig nach außen kommunizieren. Hängen Sie Zertifikate im Friseursalon auf und schmücken Sie auch die eigene Webseite damit. Über die neuesten Trends, Färbe- und Schnitttechniken können Sie Ihre Kundschaft auch auf Social Media auf dem Laufenden halten. Professionalität stärkt das Vertrauen und ein Blick hinter die Kulissen macht dem einen oder anderen bestimmt Lust auf einen Friseurbesuch.

Wechselnde Aktionen im Salon

Neben den aktuellen Frisurentrends wirken auch spezielle Angebote wie ein Kundenmagnet. Sie müssen sich dazu keinesfalls in Rabattschlachten ergehen. Kommunizieren Sie die Aktionen vielmehr als kleines persönliches Extra – als etwas, mit dem Sie sich bei Ihrer Stammkundschaft einfach mal bedanken möchten. Angebote wie eine kostenlose Leave-in-Pflege mit jeder Haarwäsche oder ein Preisnachlass auf professionelle Haarpflegeprodukte im Salon sprechen bestimmt auch neue Kunden an.

 

Kommunizieren Sie die Aktionen offline durch Aushänge im Salon und auch online. Die Social-Media-Kanäle können Sie darüber hinaus für Gewinnspiele nutzen. Den Gewinn, zum Beispiel ein kostenloses Pflegeprodukt, holt man sich dann mit dem nächsten Friseurbesuch ab.

 

Mit speziellen Angeboten können Sie auch auf besondere Umstände wie einen Lockdown eingehen, indem Sie beispielsweise personalisierte Ansatz-Kits zum Selberfärben anbieten. So bekommen Bestandskunden auch dann ihre gewohnte Farbe, selbst wenn sie gerade nicht in den Salon können. Professionelle Anleitung nicht vergessen!

Gutscheine als Werkzeug im Empfehlungsmarketing

Zufriedene Kundschaft wirkt besser als jede bezahlte Werbekampagne. Denn wer mit Ihrem Service zufrieden ist, empfiehlt sie gerne weiter. Nicht ausgeschlossen, dass jemand auf die neue Frisur angesprochen wird und Ihren Salon direkt weiterempfehlen möchte. Wer dann noch einen drauflegen möchte, greift direkt zum Gutschein. Bieten Sie deshalb Gutscheine in Ihrem Salon und am besten auch online auf Ihrer Webseite zum Kauf an.

Die Website optimieren und richtig nutzen

Für viele Salons ist die eigene Webseite nach wie vor nicht viel mehr als eine Art digitale Visitenkarte. Dabei kann der Auftritt im World Wide Web noch mehr als nur die aktuellen Öffnungszeiten und die Anschrift zu zeigen. Mit einem eigenen Unternehmensblog bieten Sie Ihren Kunden einen zusätzlichen Service, mit dem sie online interessante Beiträge rund um Styling und Haarpflege lesen können.

 

Außerdem erhöhen die Artikel die Chance, dass Sie als Friseursalon über Suchmaschinen von neuen Kunden gefunden werden. Die Beiträge eignen sich zudem als Inhalte, die Sie auf Social Media zusammen mit aktuellen Infos teilen können. Vielleicht möchten Sie sogar einen Newsletter anbieten oder die Onlinebuchung mit einer Kalenderintegration auf der Webseite ermöglichen.

Postkarten und Treuekarten drucken lassen

Obwohl auch die Friseurbranche mit Beratungs-Apps und Online-Webinars zur Fortbildung immer digitaler wird, spielt sich im Tagesgeschäft noch immer so viel analog ab. Dazu gehört auch das Trinkgeld, das nach dem Waschen, Schneiden, Färben und Legen in der Mitarbeiterkasse klingelt. Sozusagen als kleines Dankeschön können Sie auch der Kundin oder dem Kunden etwas mitgeben: eine Treuekarte mit dem ersten Stempel.

 

Mit jedem Besuch holt man sich dann einen weiteren Stempel ab. Ist eine bestimmte Anzahl erreicht, gibt es einen Bonus in Form einer Vergünstigung oder eines gratis Pflegeprodukts. Darauf kann man sich freuen und das weckt die Sammelleidenschaft! So ähnlich funktionieren eigene Salon-Postkarten mit Rabatt-Codes, die Sie an Personen nach Erreichen eines bestimmten Wertes für den nächsten Besuch aushändigen können. In Lockdown-Zeiten lassen sich die Postkarten auch an Stammkunden verschicken.